Die E-Mobility der Zukunft – Prognosewerte im Kontext

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Mit diesem Artikel möchten wir die Zukunft der Elektromobilität greifbarer machen und eine zielgenauere Beurteilung ermöglichen. Im Folgenden wagen wir eine Prognose zur Entwicklung des Verhältnisses zwischen öffentlicher Ladeinfrastruktur (LIS) und Battery Electric Vehicles (BEVs) bis 2025. Hierfür haben wir die prognostizierten E-Mobility-Werte in einen greifbaren Kontext gesetzt.

Für die Prognose zur LIS folgen wir der Studie von Horváth & Partners. Ihr zufolge wird die Anzahl der öffentlichen und halböffentlichen Ladepunkte bis zum Jahr 2025 auf etwa 258.000 ansteigen. Bezüglich der BEVs sind einige weiterführende Überlegungen notwendig. Eine CAM-Prognose von Ende 2020 prognostizierte für das Jahr 2021 etwa 480.000 zugelassene Elektroautos, mit einer 50:50-Verteilung auf BEVs und PHEVs. Vom heutigen Stand aus ist diese Prognose nicht haltbar, denn schon im Juli 2021 fuhren auf Deutschlands Straßen 438.950 reine Stromer. Auf dieser Basis haben wir folgende Annahmen getroffen:

  • In 2021 werden geschätzte 258.000 BEVs zugelassen
  • Pro Jahr werden etwa 3,3 Mio PKW neu zugelassen
  • Der Anteil an Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen wächst von heute ca. 20 % auf 35 % in 2025 und der Anteil an BEVs beträgt 80 % (abweichend von der CAM-Studie, die von 27 % in 2025 und 65 % BEVs ausgeht)

Unter Berücksichtigung dieser Annahmen prognostizieren wir ein kontinuierliches Wachstum der BEV-Neuzulassungen auf 924.000 in 2025 und somit ca. 3 Mio. BEVs auf Deutschlands Straßen in 2025.

Um zu einer Aussage bezüglich der Auslastung der LIS zu gelangen, gehen wir folgenden Weg:

  • Im Schnitt fährt ein BEV pro Jahr 12.000 km
  • Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 17 kWh/100 km ergibt sich ein Energieverbrauch von 2040 kWh
  • Davon ausgehend, dass 75 % der Ladevorgänge an Wallboxen zuhause oder auf der Arbeit stattfinden und pro Ladevorgang etwa 40 kWh geladen werden, ergeben sich pro Jahr etwa 38 Mio. Ladevorgänge.
  • Unter der – sehr vereinfachten – Annahme, dass sich diese gleichmäßig auf alle Ladepunkte verteilen, finden pro Tag 0,41 Ladevorgänge an jedem Ladepunkt statt.

In einer früheren Untersuchung haben wir herausgefunden, dass unsere Ladeinfrastruktur aktuell mit etwa 0,5 Ladevorgängen pro Tag den BEV-Zulassungen weit voraus ist. Betrachtet man die dargelegten Fakten, würde diese Disparität sogar noch größer werden.

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